Peruanische Stummelfussfrösche
Populationsuntersuchungen und Schutzmaßnahmen für die neuentdeckte Population des Atelopus seminiferus in Peru
Die Stummelfußfrösche (Gattung Atelopus) gelten als Wahrzeichen Perus. Bisher wurden 20 Arten beschrieben, vier davon kommen im Departement San Martin vor. Der endemische Atelopus seminifierus wurde hier zum ersten Mal in 1847 beschrieben, und nachdem er 133 Jahre nicht mehr gesichtet wurde, wurde dieser Stummelfußfrosch im Jahr 2007 wiederentdeckt. 2014 wurde eine neue Population beschrieben, dessen Vertreter andere Farbmuster und einige morphologische Unterschiede zur Ursprungspopulation aufweisen. Vorläufigen Untersuchungen zufolge scheint die neuentdeckte Population vom tödlichen Chytridpilz verschont geblieben zu sein. Dennoch ist sie noch immer stark gefährdet, vor allem durch die Ausbreitung der Landwirtschaft.
Hauptziel des Projektes ist es, den Populationsstatus und die taxonomische Zugehörigkeit der neuentdeckten Population zu bewerten und unter Einbezug der lokalen Gemeinden geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Darüber hinaus sollen lokale Kapazitäten ausgebildet und gestärkt werden, und nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten im Vorkommensgebiet entwickelt werden.
Projektziele:
- Erfassung grundlegender Daten über den Populationsstatus und die Gefährdungsursachen der neuentdeckten Population
- Identifizierung des taxonomischen Status
- Aktualisierung des Rote Liste Status der Art
- Erarbeitung von Schutzmaßnahmen unter aktiver Beteiligung der lokalen Gemeinschaften
- Aufbau und Ausbildung lokaler Kapazitäten für den Schutz vom Atelopus seminiferus
- Sensibilisierung über den Schutz der Stummelfußfrösche
- Identifizierung und Anerkennung vorhandener Potentiale im angestammten Lebensraum, um eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, z.B. Entwicklung von Ökotourismus
Geplante Aktivitäten:
- Populationsuntersuchungen (Vorkommen, Häufigkeit, Dichte, Lebensraumnutzung und –beschaffenheit)
- Probenentnahme zum Nachweis von Batrachochytrium dendrobatidis (Chytridpilz)
- Molekularbiologische Untersuchung zur Klärung der taxonomischen Zugehörigkeit
- Aufklärung über die Projektziele und Aktivitäten für die lokalen Gemeinschaften und die lokalen regionalen Behörden
- Durchführung von Ausbildungsmaßnahmen und Workshops
- Entwicklung von Arbeitsstrategien zur Stärkung der Beziehungen mit den lokalen Gemeinschaften
- Erfahrungsaustausch und Entwicklung nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten, die sich mit den Lebensraumschutzmaßnahmen vereinbaren lassen
- Ausbildung von lokalen Verantwortlichen und Unterstützung ihrer langfristigen Teilnahme an Projektaktivitäten
- Erarbeitung eines Schutzmaßnahmenplans für die Gemeinschaften in dem Projektgebiet
Das Projekt wird gefördert vom Tiergarten Heidelberg.
Partner des Projektes: Museo de Biodiversidad del Perú, Universidad Nacional de San Martín, Florida International University, Global Wildlife Conservation – Atelopus Survial Intiative