Die weltweit ersten Schutzpläne und -aktivitäten für den vom Aussterben bedrohten Talaud-Bärenkuskus
Der Talaud-Bärenkuskus (Ailurops melanotis) ist auf der Roten Liste der IUCN als "vom Aussterben bedroht" eingestuft und nach indonesischem Recht geschützt. Die einzigen verfügbaren Informationen über diese Art stammen jedoch aus einer Erhebung vom Ende der 1990er Jahre. Das geografische Verbreitungsgebiet der Art beschränkt sich lediglich auf zwei kleine Inseln, auf denen sie nur selten vorkommt. Der Kuskus wird für den lokalen Verzehr stark bejagt, und diese Bedrohung wird durch die Umwandlung von Primärwald - seinem wichtigsten Lebensraum - in landwirtschaftliche Flächen noch verschärft. Bei einem ersten Besuch der lokalen Organisation PROGRES im Februar 2020 auf der Insel Salibabu wurde festgestellt, dass der Talaud-Bärenkuskus nach wie vor für den Verzehr gejagt wird, insbesondere für Hochzeitszeremonien (bei einer Hochzeit werden 10-12 Kuskus serviert). Die lokalen Gemeinden berichten, dass es immer schwieriger wird, die Art in freier Wildbahn zu finden. Es gibt bisher keine Maßnahmen zum Schutz des Talaud-Bärenkuskus; auch die Waldlebensräume auf der Insel Salibabu sind nicht geschützt. Diese Insel ist der letzte signifikante Lebensraum des Talaud-Bärenkuskus. Es besteht dringender Bedarf an aktuellen Informationen über die Art und an einem strategischen Maßnahmenplan, um die Tiere vor dem Aussterben zu bewahren.
Dieses Projekt wurde von der IUCN Species Survival Commission & EDGE of Existence grant scheme sowie von der Stiftung Artenschutz finanziert
Projektinformationen
Zielart: Talaud-Bärenkuskus (Ailurops melanotis)
Projektort: Indonesien
Implementierender Partner: PROGRES Sulawesi