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Schieferralle

Gefährlicher Eindringling: Rottet der invasive Amerikanische Mink die gefährdete Schieferralle aus?

Die Schieferralle (Laterallus jamaicensis) wird als gefährdet eingestuft und ist hauptsächlich durch die Veränderung und den Verlust der natürlichen Lebensräume bedroht. Insbesondere die Veränderungen des Wasserspiegels beeinträchtigen den Bruterfolg der Art erheblich. Die überwiegende Mehrheit der bisherigen Untersuchungen über diese Art wurde in den Vereinigten Staaten durchgeführt. In den anderen Ländern, in denen die Art vorkommt, gibt es keine Publikationen. Eine solche Unterart, die in der Fachliteratur nicht vertreten ist, ist die Unterart, die im chilenischen und argentinischen Patagonien vorkommt, L. j. salinasi. Für diese Unterart gibt es keine Daten über die Populationsgröße, und es ist nicht einmal bekannt, ob es die Art Zugverhalten aufweist oder nicht. Neben den aus der USA bekannten Gefährdungsursachen, besteht auch der Verdacht, dass diese Unterart dem  in Südamerika invasiven Amerikanischen Mink (Neovison vison) zum Opfer wird.

Ziel dieses Projekts ist es, dringend benötigte Grundlageninformationen über die Schieferrallenpopulation in der Region Los Ríos im chilenischen Patagonien zu sammeln. Dazu gehören Informationen darüber, ob amerikanische Minks die Vögel fressen und wo genau in der Region Los Ríos die Vögel vorkommen. Die Ergebnisse sind entscheidend für die Aufstellung von Maßnahmenpläne für den Schutz dieser gefährdeten (Unter-)Art.

Projektinformationen

Zielart: Schieferralle (Laterallus jamaicensis)

Projektort: Chile

Implementierender Partner: Centro de Humedales Río Cruces

Förderzeitraum:
September 2022 - März 2023
 

 

Projektziele

  • Klärung der Frage, ob und in welchem Ausmaß die chilenische Schieferralle durch die Prädation durch den invasiven amerikanischen Mink bedroht ist
  • Bestimmung des Verbreitungsgebiets der chilenischen Schieferralle

Geplante Aktivitäten

  • Durchführung von DNA-Analysen des Mageninhalts amerikanischer Minks, um festzustellen, inwieweit Schieferrallen als Beutetiere gejagt werden. Die Minks werden im Rahmen eines staatlichen Programms gefangen.
  • Feststellung des Artvorkommens durch  (1) Klangattrappen (Abspielen von Tonaufnahmen der Rufe der Schieferralle) und Abhören der Antworten und (2) Installation von autonomen Aufnahmegeräten, die wie Kamerafallen funktionieren, aber anstatt Bilder die Geräusche in ihrer Umgebung aufnehmen. Die Rufe der Schieferrallen werden im Anschluss per Software oder manuell erfasst.