WaldfragmentcJulian Glos

Wiederansiedlung auf Madagaskar

Projektsteckbrief

Art(en)

Amphibien, Anodonthyla nigrigularis (EN), Mantella haraldmeieri (EN), Boophis majori (VU)

Bedrohung(en)

Zerstörung des Lebensraums von Waldbewohnenden Amphibien.

Projektziel(e)

Die gesammelten Informationen über die Habitatpräferenzen und die Verbreitung der Amphibienarten sollen in ein Wiederaufforstungsprogramm des TBSE einfließen.

 

Potential für die Wiederbesiedelung neu geschaffener Waldflächen

In den Übergangswäldern des Ambatotsirongorongo-Gebirges im Westen Madagaskars treffen Arten aus zwei verschiedenen Biotopen aufeinander - dem trockenen Westen und den Feuchtwäldern im Osten der Insel. Durch Brandrodung, Waldbrände, Holzkohlegewinnung oder Abholzung sind die Waldflächen bereits weitgehend zerstört oder stark fragmentiert. In einem Aufforstungsprogramm werden durch Tropical Biodiversity and Social Enterprise (TBSE) etwa 1 Mio. Bäume pro Jahr gepflanzt. Um als Lebensraum geeignet zu sein, müssen die aufgeforsteten Flächen aber eine bestimmte Qualität aufweisen. Eine Wiederbesiedlung der neu geschaffenen Waldflächen kann zudem nur aus bestehenden Lebensräumen oder über Korridore erfolgen. Um diese Kriterien zu erfüllen, wird das Aufforstungsprojekt von einer wissenschaftlichen Studie begleitet, welche von der Stiftung Artenschutz unterstützt wird.

In der ersten Phase werden Galeriewälder auf das Vorkommen von Froschpopulationen untersucht. Es besteht ein hohes Potenzial, dass von dort aus neu aufgeforstete Flächen besiedelt werden können. In der zweiten Phase werden die Habitatpräferenzen von drei bedrohten Froscharten untersucht, die sich in ihrer Lebensweise stark unterscheiden: Mantella haraldmeieri, Anodonthyla nigrigularis und Boophis majori. Dadurch kann die Habitatqualität der wiederaufgeforsteten Wälder bewertet werden, um spezifische Empfehlungen zu den Anpassungen und Modifikation des Aufforstungsprogramms herauszuarbeiten.